Das Auftreten erektiler Funktionsstörungen nach Beckenbestrahlung ist besonders bei Strahlentherapie des Prostatakarzinoms eine aufklarungspflichtige Komplikationsmoglichkeit.
Mit fortschreitender Entwicklung der Gefiillchirurgie und der anästhesiologisch-intensivmedizinischen Möglichkeiten wird eine zunehmende Zahl rekonstruktiver Eingriffe im Bereich der abdominellen Aorta vorgenommen. Dabei sind präoperative Erektionsstörungen im Rahmen einer allgemeinen Angiosklerose nur in sehr beschranktem Malle operativ behebbar.
Zu den Erkrankungen des Schwellkörpers mit möglicher negativer Beeinflussung der Erektion zahlen die Induratio penis plastica, lokale Schmelzkörperschaden nach Trauma oder Erkrankungen ohne eruierbare Ursache, aber auch Schaden infolge eines behandelten oder unbehandelten Priapismus.
Durch die zwischen dem Rumpf und der Muskelmasse der Oberschenkel relativ geschlitzte Lage der Genitalien sind Verletzungen in diesem Bereich relativ selten.
Die Palette des derzeit zur Verfugung stehenden diagnostischen Armamentariums hat zweifellos die Möglichkeiten zur Erfassung organisch-pathologischer Befunde verbessert.
Weitere Untersuchungsmethoden werden derzeit vor allem unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten durchgeführt. Eine Relevanz für die derzeitige Verwendung in der Praxis kann daher noch nicht abschließend beurteilt werden.
Auch pneumoplethysmographische Untersuchungen wurden als nützliche, nichtinvasive Untersuchungen zur Objektivierung einer arteriellen Durchblutungsstörung der Penisgefäße eingestuft.
Da beim gesunden Mann physiologischerweise wahrend der REM-Phasen des Schlafs Erektionen von 20 bis 50 Min. Dauer auftreten, glaubte man, durch Messung der nächtlichen penilen Tumeszenzen zwischen organischer und psychogen verursachter Impotenz unterscheiden zu können.
Die angiographische Darstellung der Penisgefäße ist ein invasives, technisch aufwendiges radiologisches Diagnostikverfahren, dessen Anwendung bei rein diagnostischer Fragestellung nicht mehr gerechtfertigt ist.
Duplex-Ultraschallgeräte stellen die Kombination zwischen Ultraschallschnittbild (B-Bild) und eingebautem Doppler dar.
Die Labordiagnostik umfasst die Allgemeindiagnostik sowie die endokrinologische Diagnostik.
Anhand des Behaarungsmusters, der Fettverteilung und der Konstitution wird der Patient als männlich, weiblich oder eunuchoid eingestuft.
Die Anamneseerhebung eines Patienten mit erektiler Dysfunktion gliedert sich in 2 Teile, die Sexualanamnese und die Allgemeinanamnese. Bei der ersten Vorstellung in der andrologischen Sprechstunde oder Praxis sollte der Patient zunächst im Rahmen der Sexualanamnese über die Dauer und das Ausmaß der Erektionsstörungen befragt werden.
Wesentliche, die Erektion beeinflussende Faktoren sind die Funktionsfähigkeit der versorgenden Arterien, Venen, Nerven und des endokrinen Systems sowie ein Erektion-begünstigender psychischer Status.
Der Erektionsvorgang ist als ein neural gesteuertes, hämodynamisches Ereignis zu verstehen, das von einer intakten Hormonsituation und einer adäquaten psychischen Lage beeinflusst wird. Als zerebrales Sexualzentrum wird dabei dem im Temporallappen lokalisierten limbischen System die größte Bedeutung beigemessen.
Die funktionell wichtigsten Anteile des Penis sind der Penisschwellkörper (Corpus cavernosum penis) und der Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum penis). Das Corpus cavernosum penis entspringt mit paarigen Schwellkörpern von den unteren Schambeinästen.
Die Intensität des sexuellen Verlangens bei gesunden Männern und Frauen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Hypoaktives Verlangen, von dem weltweit Millionen von Menschen betroffen sind, ist wahrscheinlich die am meisten unterschätzte, vernachlässigte, undefinierte, schwer zu bewertende und zu behandelnde und meist frustrierende sexuelle Störung.
Durch das Ende der 60er-Jahre beginnende sexuelle Liberalisierung und Aufklärung und die damit verbundene Enttabuisierung der Sexualsphäre kommt der Sexualpathologie ein wachsender Stellenwert in der heutigen Medizin zu.
Der griechische Arzt und sogenannte Vater der Medizin, Hippokrates (460–375 v. Chr.), führte die ED auf die beruflichen Interessen des Mannes und die Hässlichkeit der Frau zurück. Jahrhundert behaupteten religiöse Moralisten, dass sie durch exzessive sexuelle Aktivitäten wie Selbstbefriedigung, Prostitution und Promiskuität verursacht wurde.
Während man früher die erektile Dysfunktion auch bei Diabetikern primär als ein psychogen verursachtes Problem verstand, gewann man im Verlauf der letzten 10 Jahre durch intensive Forschung und bessere Möglichkeiten der Diagnostik ein deutlich besseres Verständnis der Regulationsmechanismen der männlichen Erektion und möglicher pathologischer Prozesse.
Impotenz ist bei Männern mit Diabetes eine der häufigsten Folgekomplikationen der Erkrankung. Das Auftreten von Potenzproblemen steht in einer deutlichen Beziehung zur Qualität der Stoffwechseleinstellung, dem Vorhandensein anderer Risikofaktoren, der Diabetesdauer und dem Alter.
Der Penis wird zu Recht als „Barometer für die Gesundheit eines Mannes“ bezeichnet, denn jede Anomalie in seiner Anatomie, Physiologie oder Funktion kann auf eine zugrunde liegende Krankheit oder Störung hinweisen. Außerdem gilt der Penis als Symbol für Potenz, Macht, Männlichkeit, Stärke und Autorität.
Der Zusammenhang zwischen männlicher Sexualität und einer intakten Hodenfunktion ist seit der Antike bekannt und hat immer wieder praktische Anwendung in Form von Aphrodisiaka gefunden, die z. B. Tierhodenextrakt enthielten.
Sex ist ein integraler Bestandteil einer intimen Beziehung und bildet die Grundlage für die gemeinsame Liebe und den Respekt eines Paares, aber viele Menschen können diese Freuden nicht voll genießen. Einem Mann mit einer sexuellen Funktionsstörung fehlt zum Beispiel das Verlangen oder das Selbstvertrauen, sich an sexuellen Aktivitäten zu beteiligen.
Voraussetzung für die Therapie einer Erektionsstörung ist die Kenntnis der anatomischen Strukturen und physiologischen Abläufe, die für das Entstehen, Aufrechterhalten und den Rückgang der Erektion von Bedeutung sind.
Um die erektile Dysfunktion (ED) zu erkennen und ihre Ursachen zu verstehen, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Erektion des Penis ein kontinuierliches neurovaskuläres Phänomen ist, das psychologisch gesteuert wird und ein angemessenes hormonelles Milieu erfordert, um erfolgreich zu sein.
Bei erektilen Dysfunktionen, die ganz oder überwiegend auf psychischen und/oder partnerschaftlichen Faktoren beruhen, ist die Sexualpsychotherapie die Behandlungsmethode der Wahl. Sie stellt — bei psychogenen Erektionsstörungen — eine der wenigen kausalen Therapiemöglichkeiten dar, über die wir im Bereich der Erektionsstörungen überhaupt verfügen.
Es gibt Grundrechte für den Einzelnen, darunter das Recht auf sexuelle Gesundheit und die Fähigkeit, sexuelles und reproduktives Verhalten in Übereinstimmung mit einer sozialen, persönlichen Ethik zu genießen und zu kontrollieren. — Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation
Im Folgenden sollen einige praktische Hinweise zum sexualtherapeutischen Vorgehen bei erektilen Dysfunktionen gegeben werden.
Die bahnbrechende Arbeit von Masters und Johnson in den 1970er-Jahren warf ein neues Licht auf die möglichen Ursachen sexueller Dysfunktion. In ihren Veröffentlichungen betonten sie den Einfluss von religiöser Orthodoxie, Versagensängsten, Homosexualität und mütterlichem Einfluss als Ursachen für erektile Dysfunktion (ED).
Das Erscheinungsbild und die Präsentation erektiler Dysfunktionen durch die betroffenen Männer kennzeichnet nach unseren Erfahrungen eine charakteristische Spaltung.
Die Phasen der männlichen Sexualreaktion haben ausgeprägte physiologische Merkmale (Lue T et al. 2004a), zu denen auch der Erektionsprozess gehört, der eine fortlaufende Reihe von neurovaskulären Ereignissen ist, die in einem normalen hormonellen Milieu (in erster Linie ein angemessener Serum-Testosteronspiegel) und in einem intakten psychologischen Umfeld stattfinden.
Eine oral verfügbare Medikation zur Therapie der erektilen Dysfunktion ist nach Berichten aus der Literatur und Erfahrungen mit unseren eigenen Patienten für die meisten Betroffenen die bevorzugte Behandlungsalternative.
Meta-Analysen, die ansonsten unveröffentlichte randomisierte Studien einschließen, sind ungewöhnlich, aber sind willkommen und können unter Umständen informieren, in denen Informationen widersprüchlich sind.
Sildenafilcitrat hat sich bei einem breiten Spektrum von Patienten mit erektiler Dysfunktion als wirksam erwiesen und ist in den Vereinigten Staaten für diese Indikation zugelassen worden. Die allgemeine klinische Sicherheit von oral verabreichtem Sildenafil, einem wirksamen Hemmer der Phosphodiesterase vom Typ 5, bei der Behandlung der erektilen Dysfunktion wurde bei mehr als 3700 Patienten untersucht.